Eine Frage der Haltung
Achtung, Obacht, volle Deckung! Hier kommt eine gefährliche Frage. 💥🧨☢️🏴☠️
Wenn Du magst: Du kannst auch mal das Wort „glücklich“ im Satz oben gegen „wirksam“, “erfolgreich“, „zufrieden“, „verbunden“ tauschen und schauen, ob sich in dem Satz etwas für Dich verändert.
In Deiner Antwort darauf könnte für Dich enthalten sein, um was es Dir in einem bestimmten Moment wirklich geht - sei es in der Diskussion im Meeting mit den Kolleginnen und Kollegen, zuhause im Gespräch mit deinem Partner oder deiner Partnerin, beim Austausch mit der Freundin oder dem Freund.
Es kann sein, dass diese Erkenntnis erstmal blöd und schmerzhaft ist. Denn meistens (eigentlich immer), wenn es uns ums Recht haben geht, geht es uns mehr darum, dass unser Standpunkt jetzt gefälligst und bitteschön hier im Moment der Wichtigste sein soll. Mindestens wichtiger als der von unserem Gegenüber. Und das sorgt dann für ein Gefälle zwischen zwei Personen. Mein "Recht" ist jetzt gerade wichtiger, besser, bedeutender, höher, als dein "Recht". Eine sehr beliebte Rechthaberei-Eröffnung - und damit auch ein gutes Signal für solche Situationen in Zukunft - sind dabei die folgenden beiden Wörter am Satzanfang: „Ja, aber…“.
Das "Ja, aber ..." will gerne besser sein und Recht haben. Das "Ja, und ..." vergrößert das Spielfeld und sorgt so für mehr Optionen.
Und hier meine Einladung für Mutige: wenn Du die Vermutung hast, dass es in einem Gespräch gerade um Recht haben gehen könnte (und diese Wahrnehmung ist an sich schon mal enorm viel wert), versuch' ganz einfach mal, was passiert, wenn Du Deinen nächsten Satz anstatt mit „Ja, aber …“ mit einem „Ja, und …“ beginnen lässt.
Dem "Ja, und ..." ist Recht haben nämlich herzlich egal. Dem geht es nämlich viel eher um das Vergrößern der Optionen, anstatt darum den Standpunkt des Gegenüber abzuwerten. Und das sorgt dann gleich für eine Perspektive der Gleichwertigkeit anstatt eines Gefälles. Und das tut uns allen Menschen gut.
Ich wünsche Dir mutiges Gelingen!